Rettungsschirm für die Kreativwirtschaft?

Laut der faz veranstalltet das Wirtschaftsministerium derzeit eine Reihe von Konferenzen mit elf Branchen der Kreativwirtschaft von Architekturmarkt über Film- und Musikwirtschaft bis zur Game-Industrie. Zweck der Gespräche ist offiziell der Wunsch nach mehr Verständnis für die Branche und Klarheit über ihre Probleme. Da die gesamte Kreativwirtschaft ähnlich wie die Autoindustrie eine sehr wichtige Rolle in der nationalen Ökonomie spiele, möchte man abklopfen, wie man ihr in der Zeiten der Finanzkrise und Urheberrechts-Piraterie helfen kann.

Gerade zu lächerlich finde ich mal wieder einen Absatz, der sich mit den Größenverhältnissen und den Verdienstverhältnissen in der Branche beschäftigt. Wie üblich haben bei diesen Kategorisierungen die Lobbyisten ordentlich mitgemischt:

Der Buchmarkt ist traditionell kleinteilig organisiert, dreiundneunzig Prozent der Martktteilnehmer sind sogenannte Kleinstunternehmer mit einem Jahresumsatz von bis zu zwei Millionen Euro. Sie erwirtschaften siebzehn Prozent des gesamten Branchenumsatzes, während die in Prozenten angeblich gar nicht messbaren Großen – immerhin mehr als dreißig Verlage mit einem Umsatz jenseits der fünzig Millionen Euro – fünfundfünfzig Prozent des Umsatzes einspielen. Die Wertschöpfung, erklärte der an der Studie beteiligte Christoph Backes, verlagere sich im Augenblick tendenziell von den Verwertern zurück zu den Urhebern.


Das muß man sich doch nochmal auf der Zunge zergehen lassen:

Kleinstunternehmer = 1 - 2 Millionen Euro Jahresumsatz
Wie bezeichnet man dann den noch die ganzen kleinen Verlage und Selbstverlage? Micro-Betrieb? Nano-Betrieb?

Es versteht sich von selbst, dass zu den Konferenzen nur Vertreter der großen Verlage eingeladen sind. Bei den Konferenzen für andere Kreativ-Branchen werden entsprechend auch nur die großen Agenturen eingeladen werden. Die Darstellungen der Branchen werden somit grob verfälscht an die Politik herangetragen werden und so müssen auch die Ergebnisse und mögliche Hilfen am Bedarf der Gesamtbranche völlig vorbeigehen.

Prost Mahlzeit!

Der Marktanteil von Firefox wächst

Die Chefin der Mozilla Stiftung, Mitchell Baker stand der FAZ in einem Interview Rede und Antwort.

Am interessantesten ist ihre Aussage zum Thema Marktdurchdringung: Firefox hat in Deutschland derzeit einen Marktanteil von etwa vierzig Prozent. Und trotz des neuen Konkurrenzproduktes Google-Chrom wächst die Anzahl der Firefox-Nutzer beständig weiter.

Ferner hat Mitchell die Version 3 des Mozilla-Mailprogramms Thunderbird für das erste Halbjahr 2009 angekündigt. Wichtigste Neuerung wird das einfachere Einbinden von AddOns sein.

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Mich freut diese Entwicklung außerordentlich: schließlich bin ich ein großer Microsoft-Kritiker und seit Jahren begeisterter Firefox und Thunderbird Nutzer. Und der IE hinkt nunmal immer noch der Entwicklung hinterher. Da kann mich auch nicht besänftigen, dass die neuesten Versionen sich endlich einigermaßen an WebStandards halten. Solange die alten IE-Versionen noch im Umlauf sind, wird man wohl weiterhin nicht um Browser-Weichen für das Design drumherum kommen...

Neue Kategorien

Mein Blog läuft in dieser Form nun schon seit März 2007 und seitdem habe ich 173 Artikel veröffentlicht. Zeit genug, um eine fundierten Überblick über die tatsächliche Themenverteilung zu haben.

Um den großen Bereich der WebWork mit derzeit 75 Artikel besser zu strukturieren, habe ich nun die Unterkategorien "News", "Suchmaschinenoptimierung", "WebDesign" und "Monetarisierung" eingerichtet.

In den Bereich News kommen fortan Artikel, die mehr einen informativen Charakter haben. Vor allem tagesaktuelle Nachrichten aus dem Bereich der WebWork, SEO und der Internet-Branche.

Bei Monetarisierung geht es um Möglichkeiten, mit der eigenen WebSite Geld zu verdienen. Hier findet Ihr in Zukunft Vorstellungen und Testberichte von Affiliate-Programmen bis hin zu Tipps zur Selbstvermarktung.

In der Kategorie Suchmaschinenoptimierung gibt's Hintergrund-Informationen und Tipps zur SEO.

Der große Bereich WebDesign wird ein weites Themenfeld von Kernthemen wie Design und Programmierung bis hin zu Randgebieten wie Usability & Co. umfassen.

Die alten Artikel werde ich mit der Zeit in die neuen Sub-Kategorien einsortieren.

Droht Google bald die Zerschlagung?

Barack Obama hat als neue Chefin des US-Kartellamts die Rechtsanwältin Christine Varney nominiert. Vieleicht sagt der Name ja jemanden noch etwas: Mrs Varney betrieb im Jahre 1999 Lobbyarbeit für Netscape und es ist u.a. ihr großer Verdienst, dass Microsoft sich bzgl. seines Monopols zu verantworten hatte und nun mit ein paar Einschnitten leben muss.

Varney hatte Mitte letzten Jahres bei einer Podiumsdiskussion gesagt, dass sie Microsoft mittlerweile nicht mehr als Problem anssieht, weil die eh auf dem absteigenden Ast sind ("They are so last century.") Stattdessen sieht sie derzeit das größte Problem bei Google.

Google hat de facto nicht nur ein Monopol im Bereich der Online-Werbung, auch in Sachen Cloud-Computing / Online-Software schickt sich der Internet-Riese an, eine beherrschende Marktstellung einzunehmen.

Varney unterstrich eindeutig, dass sie die großartige Arbeit und den Erfolg von Google sehr wohl zu würdigen weiß. Allerdings bedrohe das Google-Monopol die Entwicklung des freien Marktes, genauso wie damals Microsoft den Software-Markt gelähmt habe.

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Ich freue mich über die Nominierung von Mrs Varney, denn ich kann ihren Ansatz nur voll und ganz unterstützen.

Eine Zerschlagung des Google-Konzerns halte ich für eher unwahrscheinlich. Stattdessen erwarte ich, dass weitere Firmenkäufe durch Google noch kritischer unter die Lupe genommen werden. (Die Übernahme von DoubleClick war ja schon verhindert worden.) Außerdem wird es wohl ein paar Daumenschrauben geben, die Google dazu zwingen, Mitbewerber nicht zu benachteiligen.

Letzlich wird das zwar das Monopol berechen bzw. ein Monopol in neuen Bereichen verhindern, aber Google wird vorerst der klare Marktführer bleiben.

Quellen:
Will Obama Break Up Google?
Antitrust Pick Varney Saw Google as Next Microsoft
The New Bulls-Eye on Google

Wie oft muß man Werbung schalten?

Wenn man an klassische Werbekampagnen denkt wie Flyerwerbung, Bannerwerbung, Radiowerbung etc., dann kennt die Werbewirtschaft aus diversen Studien einen sehr guten Richtwert: etwa 7 mal muß ein potentieller Kunde eine Werbung bewußt wahrgenommen haben, damit die Chancen hoch sind, dass er beim Werbenden kauft, also die Werbung bei ihm wirkt.

Unstrittig ist auch, dass die Chancen steigen, wenn man mehr als 7 mal die Aufmerksamkeit des Kunden gewinnen kann.

Einleuchtend, aber offensichtlich nicht allen Werbern bewußt ist aber, dass Werbung auch zu viel werden kann. Dann nervt sie den Kunden nur noch und mindert die Kaufchance.

Ein gutes und aktuelles Beispiel ist die derzeitige Werbung von RTL-II für seine neue Koch-Casting-Show: seite mehreren Wochen strahlt der Sender in jeder Werbepause die Eigenwerbung für sein neues Format aus. Mittlerweile dürfte damit die Gesamtlaufzeit der Werbung die Laufzeit der Show schon deutlich übersteigen. Und zu viel wird es wohl auch manchem Fernsehzuschauer. Möglicherweise hat dies keinen direkten Einfluss auf die Zuschauerzahlen der Show, aber es hat deutlichen Einfluss auf das Image des Fernsehsenders.

Die Anfängliche Neugier und das geweckte Interesse schlagen bei zu vielen Wiederholungen um in Genervtheit und sorgen für einen deutliche Abstumpfung gegenüber der Werbebotschaft. Schlimmstenfalls kann der Werbende sogar aufdringelich und unseriös wirken.

Man darf (und muß) Werbebotschaften wiederholen. Aber man muß zwingend und peinlichst darauf achten, dass aus dem Wiederholen kein wahlloses und endloses Einprasseln auf den Kunden wird. Das erreicht man nicht nur, indem man Werbung wohl dosiert einsetzt, sondern auch indem man sie verändert und so interessant hält. Fingerspitzengefühl ist gefragt.

Wie die Umsetzung dieser Erkenntnisse aussieht, ist ganz von Einzelfall abhängig. Der goldenen Mittelweg ist aber sehr klar und einfach zu erkennen, wenn man die übersteigerte Gewinnabsicht auf ein nachhaltiges Maß zurückfährt und sich gleichzeitig immer wieder in die Position des Beworbenen versetzt.

Letztlich läuft in Punkto Werbung immer und alles auf die absolute Kernfrage hinaus: "Wie kommt die Werbung beim Kunden an? bzw. Wie nimmt er sie wahr?"

Richtig Rechnungen Schreiben

Es ist eigentlich recht einfach, eine ordenlichte Rechnung zu schreiben, die sowohl den rechtlichen Bestimmungen genügt, als auch dem Kunden alle notwendigen Informationen mitteilt. Trotzdem scheitern daran oft nicht nur Jungunternehmer, sondern auch etablierte und große Firmen.

"Richtig Rechnungen Schreiben" vollständig lesen

Berufskrankheit: Rückenprobleme

Welcher WebWorker ab spätestens 25 kennt das Problem wohl nicht: die tägliche Arbeit am Schreibtisch, ständig sitzend in der immer gleichen Haltung, der Blick starr auf den Bildschirm gerichtet... da sind Rücken und Nackenschmerzen vorprogrammiert.

Will man aber seinen Beruf längere Zeit ausüben, muß man sich überlegen wie man seinen Arbeitsplatz so gestalten kann, dass er die Gesundheit nicht übermäßig strapaziert und wie man einen Ausgleich schaffen kann.

Leider ist es oft so, dass das auch schnell mal Geld kostet. Z.B. bekommt man einen brauchbaren Bürostuhl für 8h Arbeit am Tag erst ab 130, bis 220,- €. Ein richtig guter Profistuhl kostet schnell mal 450 € und mehr... Genauso sieht es mit anderen Möbeln aus: ein höhenverstellbarer Schreibtisch, an dem man auch mal stehen kann kostet schnell 700 € und deutlich mehr. Als Alternative kann man auch ein Stehpult nehmen, die kosten aber auch 1-200 € und sind meistens häßlich...

Trotzdem muß was geschehen. Deshalb test ich gerade, ob zwischenzeitliches Arbeiten im Stehen etwas bringt. Und ob ich diese Möglichkeit wirklich nutze und das praktikabel ist.
Dazu habe ich erstmal auf meinen Zweitschreibtisch einen Hocker gestellt, auf dem dann eine schwere Holzplatte liegt. Das Ganze hat dann eine Arbeitshöhe von 124cm. Völlig ok. Sieht natürlich völlig behämmert aus, aber zum ausprobieren reicht's erstmal. Und wenn es sich bewährt, dann kann ich mir immer noch einen schicken Stehpult-Aufsatz zimmern.

Erste Test sind ganz ok und weisen tendenziell in die Richtung, dass der Wechsel vom Sitzen zum Stehen einiges an Arbeits- und Wohlfühlqualität bringen könnte. Allerdings muß ich mich noch ein wenig an diese neue Option gewöhnen... sie öfter nutzen, um was genaueres sagen zu können.
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