Im Bundestag läuft gerade eine öffentliche Petition gegen Abmahnvereine:

"Mit der Petition soll erreicht werden, dass §12 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb dahingehend geändert wird, dass schriftliche Abmahnverfahren nicht mehr ohne mindestens vierwöchige schriftliche Vorankündigung erlaubt sind."
[...]
Wird berechtigt aber ohne Ankündigung abgemahnt, so hat der Abmahner zwei Drittel der entstehenden Anwaltskosten zu tragen.

Durch diese Vorgehensweise wird die sich schlagartig aufbauende, den Internetauftritt diverser Kleinunternehmer betreffende und nur in Deutschland durch die Gesetzgebung ermöglichte Abmahnwelle aufgehalten.Serienabmahnungen sind dann nicht mehr möglich.

Die Petition läuft schon seit dem 4.Juli und bis zum 3. September kann jeder die Petition online unterzeichnen.

Anmerkung zum Link: nicht wundern oder keine Angst wegen der ungewöhnlichen ULR, denn laut dieser offiziellen Meldung läuft das Petitionssystem des Deutschen Bundestages derzeit als Modellversuch auf einem schottischen Universitäts-Server.

Hier geht's direkt zur Petition: öffentliche Petition gegen Abmahnvereine

Ist der Ebay-Boom vorbei?

Ebay ist in aller Munde, doch mein Eindruck ist, daß der Branchenprimus schon längere Zeit massiv an Boden verliert.

Als Käufer findet man nur noch wenig wirkliche Schnäppchen. Diese bewegen sich dann meist im Sektor der kleinen Preise. Alles was im Laden teuere als 30-40 EUR ist, wechselt bei Ebay meist für min. 70% des Ladenpreises den Eigentümer. Bei diesem Preisniveau wird der Kauf dann schnell fragwürdig, denn es ist immer die Gefahr gegeben, daß das gekaufte Produkt dann doch nicht mit der Beschreibung übereinstimmt und gerade bei Privatpersonen als Verkäufer wird der Umtausch dann zum Problem.

Ebay will immer wieder mit neuen Sicherheitsfeatures gegen dieses Problem vorgehen, doch Treuhand-Service und Co sind nun mal komplizierter in der Anwendung, als die Versteigerung ohne Schnick-Schnack und gerade technisch eher unbedarfte Nutzer meiden solch einen Service, einfach weil sie ihn nicht verstehen.

Ein weiteres großes Problem sind Preisabsprachen und Biet-Netzwerke, bei denen sich die Händler zusammentun und gegenseitig ihre Preise bis zu einem vereinbartem Level hochtreiben.

Ebay hat somit mit sehr großen Problem zu kämpfen - es wird erwachsen und der Wachstumsschub der Kindheitsschuhe ist vorbei... Vom ursprünglichen Auktionshaus wird Ebay immer mehr zum Internetkaufhaus.

Das wird keinesfalls das Ende von Ebay sein - im Gegenteil: Konsolidierungsphasen sind notwenig und Ebay wird danach stärker und stabilier sein.
Es bleibt jedoch abzuwarten, wie viel dann noch von der Auktionsidee übrigbleibt...
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