Die Online-Druckerei print24 startet heute eine Spendenaktion, bei der insgesamt 10.000 Euro für die Opfer des Erdbebens in Haiti an die Spenden-Organisation „Ein Herz für Kinder“ gespendet werden.

Das ganze findet gewissermaßen in Form einer Blogparade statt. 5.000 € der Spendensumme werden als Festbetrag von print24 gespendet. Für jeden Blogger, der über die print24 Spendenaktion berichtet, wird der Basisbetrag von 5.000 € um jedweils 50 € erhöht. Entsprechend der Deckelung auf 10.000 € können also maximal 100 Blogger mitmachen.

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Sicherlich wird der ein oder andere leicht die Nase rümpfen, weil es letztlich ja nicht nur um Hilfe für die Erdbebenopfer geht, sondern auch um Marketing für print24. Natürlich könnte die Druckerei die 10.000 € auch einfach so spenden.

Dagegen halten möchte ich aber, dass es auch Druckereien und Unternehmen gibt, die gar nichts spenden. Deshalb finde ich es durchaus legitim, dass print24 quasi damit wirbt, dass es über den Tellerrand schaut und Verantwortung übernimmt, indem es für wohltätige Zwecke spendet.

Und ganz persönlich auf mich bezogen muß ich einfach zugegeben, dass ich von mir aus sicherlich keine 50 € spenden würde - ganz einfach weil ich das Geld nicht habe. Da ergreife ich gerne diese Gelegenheit, um so mein Scherflein beizutragen.
Immer wieder mal lese ich von Selbständigen aus der WebWorker-Branche, dass sie die Bezahlung für ihre Tätigkeit in Vorkasse haben möchten. Und immer wieder denke ich mir dann: wie kann man sich sein Geschäft nur selbst so kaputt machen?

Vorkasse ist für mich als Kunde immer ein sehr großer Negativ-Punkt. Einerseits kann ich zwar den Wunsch des Anbieters nach Risikominimierung verstehen, andererseits habe ich als Kunde dann das Risiko und die Befürchtung, dass der Anbieter selbst nicht auf die Qualität seiner Dienstleistung vertraut.

Wenn ein Kunde nicht zahlt, dann gibt es für den Anbieter reichlich Möglichkeiten, das Geld einzutreiben: Mahnungen, Inkasso, gerichtlicher Mahnbescheid, Zwangsvollstreckung.

Es gehört einfach zur Selbständigkeit dazu, dass man gewisse Risiken eingeht. Aber wenn ich als Selbständiger irgendwo etwas per Vorkasse kaufe, dann habe ich kaum Möglichkeiten, dieses Risiko zu managen. Das Risiko ist also beim Kunden größer als beim Anbieter, der sein Risiko ja professionell managen und dadurch minimieren kann.

Wenn nun ein Anbieter dennoch sein geringes Risiko auf Null reduziert, und das zu Lasten des Risikos des Kunden, dann macht das auf mich bestenfalls einen unprofessionellen Eindruck...

Ein Zwischenweg wäre die Anzahlung, die ich bei manchen Produkten und Dienstleistung durchaus für sinnvoll erachte. Bei größeren Projekte machen Teilzahlungen abhängig vom Projektfortschritt Sinn.

Also mein Rat an alle, die auf Vorkasse bestehen: seid Euch bewußt, dass es bessere Wege des Risikomanagements gibt, als zahlreiche Kunden abzuschrecken.

Praktikanten Überlegungen Teil 2

Am Dienstag hatte ich ja über meine Probleme mit der Beschäftigung von Praktikanten berichtet. Nun hab ich mal ein wenig weiter geforscht.

Studenten
An sich wäre ein Student der Sprach- und Geisteswissenschaften für mich optimal. Allerdings muß ich dazu als "Fair Company" zertifiziert werden. Das kostet mich nichts, aber ich muß die Einhaltung gewisser ethischer Regeln zusichern. An sich steckt dahinter eine gut Idee. Aber: ich verpflichte mich damit auch, meinem Praktikanten mindestens 300 € pro Monat zu zahlen.

Das finde ich ein wenig widersprüchlich: einerseits soll ein Praktikum gemäß der Fair-Company Regeln hauptsächlich der Wissensvermittlung dienen und nicht der produktiven Mitarbeit, anderseits soll ich ihm aber verpflichtend etwas zahlen. Heißt das, ich soll ihn ausbilden und dafür noch bezahlen?

Wenn ich mir so vorstelle, was ich einem Praktikanten zeigen und erklären muß, und was er dann machen soll, dann bin ich mir nicht sicher, ob er im ersten Monat produktiv einen Gegenwert von 300 € leistet. Normalerweise wird er das tun, aber es bleibt die nicht geringe Chance, dass er das nicht schafft. Im zweiten und dritten Monat sollte das passen, wenn der Praktikant nicht gerade außergewöhnlich begriffsstutzig ist. Sicher sein kann ich nicht.

Mein Risiko beträgt also mindestens 300 €, wenn ich einen Studenten als Praktikanten einstelle.

Und das ist eigentlich noch untertrieben, denn meine eigene Arbeitszeit für seine Einarbeitung hab ich noch nicht berechnet...

Ein klarer Vorteil der Studenten ist aber, dass ich sie weder bei der Berufsgenossenschaft versichern muß, noch Steuern auf das Entgelt bezahlen muß. Die min. 300 € zählen nämlich als Gratifikation und nicht als steuerpflichtiges Einkommen. Eine Sonderregelung für Studenten.

Nicht-Studenten
Auf der anderen Seite kann ich einen Nicht-Studenten jederzeit ohne weitere Vorraussetzungen bei mir ein Praktikum absolvieren lassen. Allerdings muß ich den bei der Berufsgenossenschaft versichern, was mich, wenn ich mich recht entsinne, um die 50 € pro Monat kostet. Zudem muß ich ein eventuelles Entgelt ganz normal versteuern. Bis 400 € wären das dann etwa 30 % oben drauf.

Eine Beispielrechnung:
Vergütung: 0 € --> Kosten: 50 € p.M.
Vergütung: 100 € --> Kosten: 180 € p.M.
Vergütung: 200 € --> Kosten: 310 € p.M.

Fazit
Bis zu einer Vergütung von knapp 200 € ist ein nicht-studentischer Praktikant günstiger, aber in jedem Fall aufwändiger (Bürokratie Berufsg.). Ab 200 € Vergütung ist ein Student günstiger und praktischer.

Ob ein nicht-studentischer Praktikant weniger produktiv oder aufwändiger zu betreuen ist oder nicht, lasse ich mal dahingestellt...

So. Das muß ich erstmal sacken lassen...
Wie alle Monate wieder, so überlege ich auch jetzt, einen Praktikanten oder eine Praktikantin zu beschäftigen. Denn Arbeit habe ich mehr als genug und um vorwärts zu kommen und mein Unternehmen zu festigen, muß ich noch ein wenig weiter expandieren. Aber einen Mitarbeiter kann ich noch nicht bezahlen. Da böte sich als Zwischenlösung die Aussschreibung eines Praktikums an. Aber wie jedesmal, wenn ich darüber nachdenke, so stoße ich auch dieses mal auf einige Probleme, die mich an der Umsetzung hindern.

Fairness & Bezahlung
Das ist noch der einfachste Punkt: ich halte eigentlich nicht sonderlich viel von Praktika. Stichwort: Generation Praktikum. Ich möchte nicht ein weiterer Arbeitgeber sein, der seine Praktikanten ausbeutet. Denn allzu oft ist das Praktikum nur ein Ausdruck einer Geiz-ist-Geil-Mentalität; nur dass es nicht um billig produzierte DVD-Player, sondern direkt um Menschen geht. Gute Arbeit sollte auch gut bezahlt werden.

Andererseits: Gerade weil ich einen Praktikaten nicht ausbeuten möchte, könnte er einiges bei mir lernen und würde nicht nur monotone und stumpfsinnige Arbeit verrichten. Er hätte es bei mir sicherlich besser als bei so manch anderem Arbeitgeber.

Ich kann definitiv einem Praktikanten zur Zeit kein großes Geld zahlen. Ein kleines Taschengeld wäre aber drin. Ja ich weiß: für viele Praktika bekommt man gar kein Geld. Aber weil das viele Arbeitgeber so machen, heißt das noch lange nicht, dass es richtig ist.

Dauer
Die Frage der Bezahlung führt zur nächsten Frage: wie lange soll das Praktikum denn gehen? Sicherlich hängt das auch vom jeweiligen Aspiraten ab: der eine brauch viel, der andere wenig Einarbeitung und Anleitung. Als Mindestlänge würde ich aber 4 Wochen ansetzten. Ein Praktikum unter 4 Wochen würde weder mir noch dem Praktikaten etwas bringen.

Je länger desto besser. Zumindest für mich. Aber da wären wir wieder bei der Frage der Fairness & Bezahlung. Wie lange darf ein Praktikum ohne nennenswerte Bezahlung dauern, damit das nicht in Sklaverei ausartet?

Arbeitsplatz / -ort
Das ist das größte Problem: wo soll der Praktikant arbeiten? Optimal wäre es, wenn er mit mir zusammen in einem Büro sitzten würde. Aber ich habe nur ein Homeoffice, dass das räumlich nicht hergibt und außerdem hätte ich dann ja quasi eine Präsenzpflicht. Und die wäre für mich aufgrund meines Arbeitsstils, aber auch diverser Verpflichtungen, schwer umzusetzten. Gut: zeitlich würde ich das mal für die ersten Paar Tage zur Einarbeitung hinbekommen. Bleibt aber das räumliche Problem.

Prinzipiell würde es wohl reichen, wenn ich mich mit dem Praktikanten 1-2 Mal in der Woche zusammensetze, um seine Arbeit zu besprechen und ihm neue Dinge zu zeigen etc.. Das könnte notfalls auch in einem Cafe geschehen. Ansonsten kann man ja telefonieren, Mails schreiben... So richtig zufrieden bin ich mit dieser Lösung aber nicht...


Was tun? Ich weiß, dass meine Wettbewerber en masse Praktikanten beschäftigen. Deshalb bin ich ja fast schon dazu gezwungen, selbst welche zu haben... Lange kann ich die Lösung meines Praktikanten-Problems also wohl nicht mehr aufschieben. Hach, manchmal ist es schwer, ein Gutmensch zu sein... ;-/

Nun zu Euch: Wie bewertet Ihr die einzelnen Punkte und Probleme? Habt Ihr vieleicht gar eine Idee zur Lösung? Habt Ihr vieleicht selbst schon Praktikanten beschäftigt? Wie waren die Bedingungen bei den Praktika, die Ihr selbst absolviert habt?

Ich freue mich über jedes Feedback!

EDIT: Es würde um ein Praktikum im Bereich Suchmaschinenoptimierung und Online-Redaktion gehen.

Auf ein Neues!

Hach, ging das wieder fix: so schnell kann ein Jahr zuende gehen...

An dieser Stelle möchte ich allen meinen Lesern und besonders den Kommentatoren danken: ohne Euch wär`s doch nur halb so schön!

Ich wünsche Euch allen ein tolles und erfolgreiches Jahr 2010!

Meine Pläne für dieses Jahr bzgl. LousigerBlick:
+ mal wieder die Schlagzahl erhöhen und öfter was schreiben
+ Sidebar aufräumen

Zur Info: bei der Themenauswahl wird es keine große Änderung geben. Es geht also weiter mit einer Mischung aus WebWork und Meinung.

Also: auf ein Neues!
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