DVB-T kommt und enttäuscht

Gerade habe ich auf Absatzwirtschaft gelesen: In Deutschland ist die terrestrische Digitalisierung bald beendet.

Ich möchte diese Meldung dann doch etwas relativieren...
Der Bericht könnte nämlich bei einigen Lesern den Eindruck vermitteln, dass "bald" (ab 2012) unter anderem ganz Deutschland lückenlos eine breite Palette von Fernsehsendern empfangen kann. Dem ist aber definitiv nicht so.

Richtig ist, dass bald weite Teile, aber nicht ganz Deutschland, einige öffentlich-rechtliche Sender per DVB-T empfangen können. Bei den privaten Fernsehsendern sieht das aber ganz anders aus: die haben nämlich schon gesagt, dass sie sich nur um die Ballungsgebiete kümmern werden. D.h. im weitaus größten Teil von Deutschland wird man keine Privatsender empfangen können.

Beispiel: derzeit können wir in Aachen 16 öffentlich-rechtliche Sender per DVB-T empfangen. Mehr nicht. Und es ist meines Wissens nach nicht geplant, dies auszubauen.

Das alles stört mich in meinem Fernsehverhalten nicht. Wir ziehen bald um und werden in unserem neuen Domizil kein Fernsehn mehr haben. Das einzige was wir in letzter Zeit noch geschaut haben war der sehr gute ZDF-Info-Kanal mit seinen Dokus. Aber die kann man sich auch auf DVD angucken. Also brauchen wir kein Fernsehn mehr. Und die Privatsender haben wir in der letzten Zeit erst recht nicht vermißt.

Was mich aber stört ist diese undifferenzierte Berichterstattung. Denn an allen Enden wir DVB-T als Erfolgsmodell und Sprung in die Zukunft gepriesen. Ungeachtet dessen, dass weite Teile der (privaten) Medienlandschaft DVB-T sehr stiefmütterlich behandeln.

DVB-T wird zwar die analoge Antennentechnik verdrängen, aber es wird nie eine ernstzunehmende Alternative zum Satellitenempfang werden.

Für mich ist damit DVB-T ein einziger Hype und Flopp zugleich.


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