Schon länger geplant - nur realisiert: meine neue Blog-Kategorie Textredaktion.

Hier wird es in Zukunft um die Text-Erstellung, Bearbeitung und Verarbeitung von allen möglichen Texten gehen. In erster Linie um Texte in Werbung & Verkauf und Information & Journalismus - als um das Texten in Arbeit und Beruf. Trotzdem wird sicherlich auch der ein oder andere Tipp für Privatleute und Romanautoren dabei sein.

Außerdem werde ich mich hier auch immer wieder über einige Standeskollegen auslassen, über die ich gerade in der letzten Zeit immer wieder mal den Kopf schütteln muss. So auch heute...

Denn heute habe ich ein WerbePlakat von Bionade gesehen. Vieleicht erinnert sich jemand: das ist dieser Bio-Softdrink-Hersteller, der seine Preise erhöht, weil er's kann (sic!).
siehe FAZ "Wir sind das Original. Und das Original muss immer am teuersten sein."

Das Plakat ist sehr einfach gehalten: nur rot, unten das Bionade-Logo und in der Mitte der Satz "[keineAhnung] ist unterschätzt."

Ich weiß leider nicht mehr, was das ursprüngliche Wort war, das bei [keineAhnung] eigentlich hingehört. Alleine das ist ja für einen WerbeSlogan schon schlimm genug.

Was mich aber am meisten stört ist das "... ist unterschätzt". Nach meinem Wissen ist das Verb unterschätzen in solchen Konstruktionen immer auf das Hilfsverb "werden" angewiesen. Richtig müßte es also heißen: "... wird unterschätzt."

Da frag ich mich doch, wie eine der renommiertesten Agenturen wie Kolle Rebbe so ein schlechtes Deutsch guten Gewissens drucken lassen kann... und auch noch Geld dafür bekommt. (BTW: In dem verlinkten Kolle Rebbe Artikel findet man auch noch mal das Plakat. Ergo: [keineAhnung] = Hollunder)

Aber das ist ein Trend, der mir in der Werbelandschaft schon seit 1-2 Jahren massiv auffällt: UnDeutsch, Pseudo-Englisch und Denglisch. Und ich finde es grauenhaft. Da dreht sich mir immer der Magen um.

Man könnte jetzt spekulieren, dass Kolle Rebbe absichtlich diesen Fehler eingebaut hat, weil dann die Konsumenten mehr über den Slogan nachdenken. Das würde dann in die Richtung gehen "Auch schlechte Werbung ist gute Werbung."

Doch auch wenn diese Ansicht von einigen Studien untermauert wird, so muß man meines Erachtens als Schaffer von Werbung da weiter differenzieren: Auch schlechte Werbung kann in vielen Fällen als gute Werbung erinnert werden oder den Bekanntheitsgrad neutral steigern. Aber das heißt noch lange nicht, dass man absichtlich schlechte Werbung machen sollte. Denn mit guter Werbung geht man weniger Risiken ein und kann potentiell mehr in kürzerer Zeit erreichen.


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